- Atmen (6:16)
- Suite Nr. 5 (3:00)
- Atemlos (1:15)
- Dobro Utre (5:26)
- Tiefe (12:45)
- Waunsinn (8:11)
- Schattenklänge (9:41)
- Open Standard (5:43)
- Gedichte (8:43)
- Zippen (6:10)
Karl Ritter_Akustische und elektrische Gitarren, Sampler, Tapes, Stimme
1-6 Solo, 7-10 + Schattenorchester
Joanna Lewis_Violine
Franz Hautzinger:Trompete
Erich Buchebner:Bass
Herbert Pirker:Drums
Aufgenommen am 12.12.04 im Porgy & Bess Wien
Produziert von Karl Ritter
Aufnahmetechnik_Lutz Derschmied
Mix und Mastering_Chris Scheidl
CPO Studio Ollersbach
Grafik: Kurt Rendl
Coverfoto:Fred Ilger
Alle Songs komponiert von Karl Ritter
Speziellen Dank an_Manfred Horak, CPO Studio Ollersbach
Released 2005 on Windhundrecords
Ein Abend für drei Kunstwerke
I: Atmen
Energie. Atman und Brahman. Anhalten und Kontrolle. Das geistige Absolute. Die Erkenntnis. Luft schnappen. Luft holen. Loslassen. "Atmen". Der aktuelle Tonträger vom Lord of the Guitar, Karl Ritter, kostet die Magie der Stille aus, folgt den unendlichen Weiten leidenschaftlicher Klangspuren, tänzelt hingebungsvoll im Banne des Alpenmondes, schmeckt atemlos allein zu zweit die Sehnsucht, ergibt sich in Zeitlosigkeit, oder, wie Guido Tartarotti vom Kurier schrieb: "Zwischen Blues, Jazz und küstlerisch wertvoller Atonalität lädt Ritter hier zu einer Art Rock 'n' Roll-Meditation." "Atmen" ist Raum. Raum für Improvisation, Raum dem Unsichtbaren eine Gestalt zu geben, Raum Platz zu lassen. Wer das Innerste sucht, ist hier richtig. "Atmen" ist Anregung. "Atmen" ist Befreiung vom "Mist, der uns Tag für Tag Ohren, Augen und Hirn verstopft", letztendlich eine Ode an die Sinnlichkeit.
II: Dobromann
Gegenlicht. Traurig war das Schicksal der Gitarristen in den 1920er Jahren, die kaum mit der Lautstärke anderer Instrumente mithalten konnten. Eine Gitarre, vollständig aus Metall musste also her! Die Dopyera Brothers brachten schließlich die erste "Dobro" auf den Markt, der Rest ist Geschichte. Schnelle Bildergroove. Dobro (kroatisch). Gut (deutsch). Dobromann. Guter Mann. Flash. Schattencowboy. Karl Ritters "Dobromann" erschien 1995. Erregung. More Guitar. Wahnsinn mit Methode. ME/Sounds über "Dobromann": "Auf "Dobromann" wird Blues zum Raketentreibsatz für den Flug in Galaxien, wo Musik Rausch ist, ein immerwährender "Countdown to ecstasy"." Eine Tour de Force ohne Overdubs, die vorproduzierten Sounds mittels Sampler, DAT und Fußpedal gleichzeitig mit Gitarre und Stimme bedienend. Wer das Innerste sucht, ist hier richtig. "Dobromann" ist ein Spiel mit Projektionen, fernen und vertraut fremden Stimmen, Seidenvorhängen, Fernsehcollagen, Stroboskopen [das Stroboskop, also das gemeine Lichtblitzgerät, seit jeher zuständig für Lichteffekte, wurde im übrigen von einem gewissen Simon Ritter von Stampfer erfunden; Anm.], schnellen Handbewegungen, Blasmusik. Des is a wirklicher Wahnsinn.
III: Schattenklänge
Cool Jazz. Zurück ins Licht. Hinein in den Schatten. Jeder einzelne Ton muss sich selbst tragen. Wer das Innerste sucht, ist hier richtig. Vorbei am Mainstream, knallhart reduziert. Wichtig ist nicht nur, was man hört, auch, was weggelassen wird. Schattenklänge: Das Ideal, cool zu spielen, ohne kalt zu sein. Unentwirrbar zusammenhängende Gefühle, Lebensanschauung Musik. Der Weg für die Zukunft ist offen und Karl Ritter an der Gitarre teilt sich den Schatten der Bühne mit Franz Hautzinger (Trompete), Joanna Lewis (Violine), Herbert Pirker (Schlagzeug), Erich Buchebner (Bass). Willkommen daheim.
Manfred Horak